Meine Musik
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Rezensionen
Klassik:com: "Deutsche Barockmusik für und mit Gambe vom Feinsten: zurückhaltend, geschmackvoll und mit einem untrüglichen Gespür für die Affekte dieser Musik...
Dieser feinen, sprechenden und geradezu dramaturgisch gestalteten... Musik,... die also ‑ schlicht gesagt ‑ Bauch und Herz zeigt, aber letztlich immer vom Kopf gesteuert bleibt,...setzt die CD des Ensembles um Frauke Hess ein bezauberndes Denkmal."
Quelle: www.klassik.com
Die Zeit (vom 31.10.2012): "von freier Liebe nobel singen:Bachs Präludien ohne die lästigen Fugen einspielen oder ein paar Vokalsätze als Bratschensoli, das gab es, das muss nicht sein. Jetzt spielt Gambistin Frauke Hess Bachs Passionsarie Komm, süßes Kreuz inmitten kaum bekannter Kammermusik um 1700. Das passt. ... Diese Dialoge führen nicht ins Barock der großen Feste, sondern in ein fernes, nachdenkliches Deutschland."
Die Viola da gamba im phantastischen Dialog
“Die allerfreieste und ungebundenste Setz-, Sing- und Spiel-Art“ nannte Johann Mattheson 1739 den so genannten
Stylus Phantasticus, und damit trifft er den Nagel auf den Kopf: Ursprünglich aus der Improvisationspraxis der
norddeutschen Orgelschule stammend zeichnen diesen Stil dramatische Effekte, schnell wechselnde Figuren, chromatische
Komplexität und rasende Läufe auf engem Raum aus. Viel Freiheit bot er also für virtuose Solisten – schon um 1700
wurde der Stylus Phantasticus auf die Kammermusik übertragen, und da spielte die Gambe eine wichtige Rolle. Das
vielseitige Instrument war sowohl solistisch in den verschiedensten Kombinationen wie auch als Teil der Continuogruppe
gefragt; berühmte Gamben-Virtuosen wie August Kühnel nutzten die Freiheit, ihr Instrument in eigenen Kompositionen
bestens in Szene zu setzen. Auch Dietrich Buxtehude schrieb nicht nur Orgelwerke, sondern auch Triosonaten, in denen
ausdrücklich eine Gambe als zweite Solostimme im Dialog mit der Violine vorgeschrieben ist. Schließlich setzte sie der
große Johann Sebastian Bach effektvoll in seiner Matthäuspassion ein – auch hier sind eindeutige Merkmale des Stylus
Phantasticus unverkennbar. Frauke Hess und ihre illustren Mitstreiter entfalten mit dieser Neueinspielung die ganze
Farbenpracht und Stilvielfalt barocker Gambenmusik.
Class-Text 3/2012, Thomas Jacobi